Das Familienunternehmen Hermann Trollius GmbH betreibt seit 1942 in Lauterhofen einen Kalk- und Dolomitsteinbruch. Der gewonnene Rohstoff wird zu zahlreichen Produkten weiterverarbeitet und veredelt.
Im Rahmen einer Erweiterungsplanung auf den Kuppenbereich des sog. „Häselbergs“ hat sich in den 1990er Jahren eine zentral gelegene Fläche als naturschutzfachlich hochwertig herausgestellt, wenngleich Brachezustände nach Aufgabe der früheren Nutzung bereits zu einer starken Abnahme verschiedener wertgebender Zielarten geführt haben. So waren z. B. vom Frühlings-Enzian als bundesweit gefährdeter und im Bereich der Frankenalb stark zurückgehender Rote-Liste-Art nur noch kümmerliche Restbest nde erhalten.
Die zuständige Untere Naturschutzbeh rde hat eine Verpflanzung zwar gefordert, die Umsetzung geht jedoch weit über das geforderte Maß hinaus. Die erzielten Erfolge waren in dieser Dimension gar nicht gefordert und erwartet worden. Auf der Grundlage eines erstellten Pflege- und Entwicklungskonzeptes wurde der Bestand zunächst entbuscht und anschließend mehr als zehn Jahre wieder in einen blumenreichen Enzian-Schillergrasrasen mit hoher naturschutzfachlicher Qualität überführt.
Im Jahr 2009 fand schließlich die Umsiedlung der Kernbestände statt. Eingebaut wurden die ca. 3 x 1,5 Meter großen Soden in einem bereits stillgelegten westlichen Steinbruchbereich. Die Aufbringung einer mächtigen Lage steiniger Dolomitabsiebung sollte möglichst ähnliche Standortbedingungen wie im Kuppenbereich des „Häselberges“ schaffen. Wichtig für den Erfolg war auch der große persönliche Einsatz sämtlicher Maßnahmenbeteiligter.
Bereits einige Jahre später präsentierte sich der Bestand als äußerst artenreicher Halbtrockenrasen mit hoher Bedeutung für Flora und Fauna. Diese Qualität hat sich bis heute erhalten und ist hauptsächlich der Eigeninitiative der Firma Trollius zu verdanken. Der Frühlings-Enzian läutet wieder mit mehreren hundert Exemplaren das Pflanzenjahr ein, und auch verschiedene Orchideen sind wieder mit ansehnlichen Beständen vertreten. Zahlreiche Schmetterlinge und Heuschrecken sind ebenfalls Ausdruck der gelungenen Magerrasen-Verpflanzung.
In Ergänzung wurde auch am südlichen Steinbruchrand ein ca. 20 Meter breiter, kombinierter Magerrasen-/Hecken streifen über Heublumensaat mit Mahdgut der „Häselberg“-Kuppe angelegt. Auch diese Fläche hat sich inzwischen zu einem artenreichen, gesetzlich geschützten Magerbiotop entwickelt.