Die Kieswerk Löbnitz GmbH & Co. KG wurde 1992 ursprünglich als Beteiligungsunternehmen der Diringer & Scheidel Bauunternehmung GmbH & Co. KG und der Ludwig & Jakob Götz GmbH & Co. KG gegründet. Mittlerweile gehört das Kieswerk zu 100% der Diringer & Scheidel Unternehmensgruppe (D&S). Knapp 350 Hektar umfasst das Areal, 12 Mitarbeiter produzieren im Jahr ca. 750.000 t Kies und Sand.
Durch die Rohstoffgewinnung entstehen auf dem Gelände des Tagebaus automatisch wertvolle Lebensräume, durch die seltene Arten gefördert werden. Das Unternehmen trägt durch diverse Maßnahmen aktiv zum Artenschutz bei.
So wird z.B. der Feldornithologe Jürgen Steudtner bei seinem Projekt „Schwarzkopfmöwe“ aktiv unterstützt, das er zusammen als Organisator mit weiteren Ornithologen betreut. Jährlich werden die Brutinseln der Möwen im Tagebau einer aufwändigen Biotoppflege unterzogen, um sie vor zu starkem Aufwuchs freizuhalten. So kam z.B. 2019 so viel Biomasse beim Entfernen zusammen, dass sie nicht auf den Inseln verbleiben konnte. Bedingt durch eine Ferienhaussiedlung kam ein Treibenlassen im Baggersee ebenso wenig in Frage. Durch Anfrage bei den betreffenden Behörden und der aktiven Mithilfe der lokalen Feuerwehr konnte ein kontrolliertes Abbrennen auf den Inseln durchgeführt werden und hat somit den Fortbestand der Inseln als Brutmöglichkeit für zahlreiche Vogelarten (vor allem Lachmöwe, Schwarzkopfmöwe und Flussseeschwalbe) gesichert.
Das Kieswerk Löbnitz trägt auch zum Projekt bei, indem es die Brutinseln mit entsprechenden Hinweisschildern gekennzeichnet hat; zudem konnten die Inseln mittels entsprechenden Equipments mit Bojenketten abgesperrt werden. Auch der Kommunikationspart ist nicht zu unterschätzen: Am Baggersee kollidieren unterschiedliche Nutzungswünsche: Anwohner, Badegäste von außerhalb und Freizeitsport nutzen gerne die Seen aus zweiter Hand. Nur mit der richtigen Kommunikation lassen sich hier Kompromisse finden.
Die Kieswerke Löbnitz sind sich bewusst, dass durch die Rohstoffgewinnung ein Eingriff in die Umwelt erfolgt, sehen und vor allem nutzen aber auch das Potenzial, das damit verbunden ist. Weitere Brutvogelarten am Standort sind z.B. Flussregenpfeifer, Uferschwalbe und der vom Aussterben bedrohte Steinschmätzer.
Während für die zahlreichen Insekten nicht eigens Maßnahmen getroffen werden müssen (die Lebensstätten entstehen automatisch), werden für die am Standort Löbnitz vorkommenden Amphibienarten in Nähe des Baggersees Kleingewässer gestaltet, die gerne als Laichhabitat angenommen werden.
Mit dem Laubfrosch kommt ein echter Sympathieträger vor, mit den Pionierarten Kreuz- und Wechselkröte zwei Amphibienarten, die in Sachsen besonders auf Sekundärstandorte angewiesen sind und auf europäischer Ebene im Anhang IV der FFH-Richtlinie geführt werden.
Artenschutz durch und bei der Rohstoffgewinnung – für uns eine Selbstverständlichkeit, lautet das Motto!
Preisträger im Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2022 mit diesem Projekt:
Kieswerk Löbnitz GmbH & Co. KG
Industriestr. 1
04509 Löbnitz
www.dus.de