Bereits seit 1961 betreibt die Fa. Schielein Kies u. Beton GmbH & Co. KGin der Region Ingolstadt Kies- und Sandgewinnung im Nass- und Trockenabbau. Ca. 100 ha Fläche sind durch die Gewinnung des Rohstoffes und die nachfolgenden Nutzungen in Anspruch genommen. Mit dem Beginn der Bodenaufschlüsse und Abgrabungen wurden bereits kontinuierlich Rekultivierungs-, Wiederherrichtungs- und Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt. Dabei sind ca. 80% aquate und ca. 20% terrestrische Nachfolgeflächen entstanden.
Im Rahmen einer nachhaltigen Folgenutzung wurde nun ein Konzept entwickelt, das sich unter anderem an einer regionalen Entwicklungsplanung orientiert. In diesem Konzept werden sowohl die bereits erbrachten Wiederherrichtungsleistungen als auch die noch geplanten bzw. zu erbringenden Aufgaben qualitativ und quantitativ dargestellt. Ferner werden die Nachfolgenutzungen qualifiziert.
Bei der Seenplatte des Abbaugebietes der Fa. Schielein bildet die Zonierung der Nutzungen von Nord nach Süd das Grundgerüst der Nachfolgenutzung, wobei die Nutzung durch den Menschen nach Süden immer intensiver wird und am bestehenden Wassersportpark seinen Höhepunkt findet.
In Bezug auf Nachhaltigkeit hat die Fa. Schielein bereits seit vielen Jahrzehnten vorbildliche Maßstäbe gesetzt, wie z.B.
- über den Standard hinausgehende besondere Rekultivierungen und Wiederherrichtungen
- besonderes Engagement beim Biotopmanagement während des laufenden Betriebs
- Verbesserung von umweltschonender Gewinnung und Aufbereitung von Rohstoffen, z.B. Elektrobetrieb, Solarenergie, Bioschmierstoffe, Aquakulturen, Aquaphotovoltaik
- Abfallvermeidung und Recycling
- besondere Kommunikation und Kooperation mit Trägern öffentlicher Belange, Bildungseinrichtungen etc.
- außergewöhnliche Öffentlichkeitsarbeit und transparente Kommunikation
- Vernetzung und Partnerschaft mit Abbaubetrieben
- außerordentliche Investitionen für Fauna, Flora, Natur und Landschaft
- großzügige Förderung von Freizeit und Erholung für die Bevölkerung
Schwerpunkt der nunmehr vorliegenden Planung ist die vorbildliche Umsetzung eines Teilbereiches des übergeordneten regionalen integrierten Nutzungskonzeptes (Leader-Projekt) „Seenplatte Feilenmoos und unteres Ilmtal Landkreis Pfaffenhofen“.
Eine weitere Besonderheit ist der soziale Aspekt hinsichtlich der Verbesserung des Hochwasserschutzes der benachbarten Bevölkerung, bedingt durch die beim Abbau und Wiederherrichten integrierten Hochwasserschutzmaßnahmen. Bei extremen Hochwasserereignissen im unteren Ilmtal hat sich bereits die Wirksamkeit der Hochwasserschutzmaßnahmen gezeigt.
Preisträger im Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2022 mit diesem Projekt:
Lothar Köppel
Landschaftsarchitekt
Katharinenplatz 7
84453 Mühldorf a. Inn
www.la-koeppel.de