Die Hermann Trollius GmbH ist ein familiengeführtes Unternehmen, das in Lauterhofen und Hörmannsdorf Kalk- und Dolomitgestein für die Herstellung von Branntkalk und Magnesiumbranntkalk sowie für Schotter, Splitte, Sande und Mehle gewinnt. Unter anderem werden jährlich auch mehrere tausend Tonnen Düngekalke für die Land und Forstwirtschaft sowie Futterkalke und Hygieneprodukte für die Nutztierhaltung produziert.
Nach dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz hat die Verwertung von Abfällen Vorrang vor deren Beseitigung. Aufgrund der hohen Gehalte an Boden- und Pflanzennährstoffen sieht der Gesetzgeber die Möglichkeit vor, Holzasche als Düngemittel aufzubereiten. Nachdem aus Baden-Württemberg von der Forstverwaltung signalisiert wurde, im Sinne der Nachhaltigkeit versauerte und nährstoffarme Waldböden mit einem Gemisch aus Holzasche und kohlensaurem Magnesiumkalk zu behandeln, entschloss sich Geschäftsführer Hermann Trollius im Jahre 2012, eine Aufbereitungs- und Mischanlage für Brennraumaschen zu errichten. Die Aufbereitungs- und Mischanlage für Holzasche wurde von ihm selbst konzipiert und von der werkseigenen Servicemannschaft aufgebaut.
Bei der energetischen Verwertung von unbehandelten Hölzern in Heiz- und Heizkraftwerken verbleiben von der eingesetzten Holzmasse etwa 2 % Brennraumasche, die überwiegend auf Deponien entsorgt wird. Alleine in Bayern fallen jährlich mehrere tausend Tonnen Holzaschen an. Durch die Aufbereitungsanlage der Firma Trollius ist es m glich, diesen nährstoffreichen Abfall einer Verwertung im Sinne des nachhaltigen Nährstoffkreislaufes zuzuführen.
Die einzelnen Heiz- und Heizkraftwerke dürfen nur unbelastete Brennraumaschen anliefern, was durch ein externes Labor ständig kontrolliert wird. Die Verwertung der Brennraumaschen bringt für die Heizwerke eine deutliche Kosteneinsparung im Vergleich zur Deponierung.
Für die Verwendung in der Forstwirtschaft wird die aufbereitete Holzasche mit kohlensaurem Magnesiumkalk aus Dolomitgestein im Verhältnis 30/70 in der Mischanlage für Feuchtkalk und Asche gemischt und falls notwendig zusätzlich mit Wasser befeuchtet. Dabei entsteht ein schüttfähiger Dünger, der mit Hubschraubern und Verblasegeräten gut streufähig ist.
Für die landwirtschaftliche Anwendung erfolgt eine Mischung von 60 % Holzasche mit 40 % kohlensaurem Magnesiumkalk. Auch hier erbringt der Wasserzusatz einen schüttfähigen Kalkdünger mit guter Streufähigkeit. Die Mischung entspricht dem Düngemitteltyp „Kalkdünger aus der Verbrennung pflanzlicher Stoffe mit Kohlensaurem Magnesiumkalk“. Durch die Eintragung dieses Düngemitteltyps in die „Fiblliste“ ist dieser auch für den Ökologischen Landbau zugelassen.