Die Quarzwerke sind ein inhabergeführtes Familienunternehmen, das in Frechen seit fast 135 Jahren Quarz gewinnt. Der Gewinnungsbereich „wandert“ durch die Natur, sodass unmittelbar nach der Aussandung mit der Renaturierung begonnen werden kann. Neben Bereichen für Gewässer und Sukzessionsfl chen haben die Quarzwerke auch große Bereiche aufgeforstet. Diese rekultivierten Waldbereiche (ca. 80 Hektar) werden seit sechs Jahren für waldbewohnende Tiere optimiert. Neben einem geänderten forstwirtschaftlichen Konzept, bei dem nicht der finanzielle Wert des Baumes, sondern sein Wert für Spechte und Fledermäuse zählt, sind unter anderem auch Bäume geringelt worden, um stehendes Totholz zu schaffen. Diese freiwilligen Artenschutzma nahmen sind keine einmalige Aktion, sondern werden nach und nach weiterentwickelt.
Die Idee, nach einer Fledermaushöhle ein weiteres Gebäude für Fledermäuse anzubieten, gibt es schon länger. Im Frühjahr 2017 wurde mit dem Konzept für die Fledermausvilla begonnen. In den darauffolgenden Monaten ist ein einzigartiges Gebäude entstanden, in dem rund 20 verschiedene Angebote für Fledermäuse kombiniert wurden.
Die Lage spielt bei einem Angebot für Fledermäuse dabei eine wichtige Rolle. Die neue Fledermausvilla liegt an einem Wanderweg der Quarzwerke. Da Fledermäuse Wanderwege ebenfalls als Verkehrswege nutzen, ist dieser Weg bereits stark frequentiert. Fledermäuse sind u erst neugierige Tiere und schauen sich ihre Umgebung genau an. Um es ihnen besonders einfach zu machen, ihre neue Villa zu inspizieren, wurden vor alle Eingangslöcher kleine Holzblöcke gesetzt, auf denen die Tiere gut landen können, um dann in Ruhe in die Villa hineinzuschauen. Ist der Eingang dann einmal bekannt, können die kleinen Flugkünstler einfach durchfliegen.
Das frühere Trafohaus ist rund sieben Meter hoch und bietet etwa 30 m2 „Wohnfläche“, die vielfältig ausgestattet wurden, um m glichst vielen verschiedenen Fledermausarten einen geeigneten Platz anbieten zu können: Spezielle Überwinterungskästen, nachgebaute Dachstühle, Bretter mit Versteckmöglichkeiten, spezielle Fledermaussteine mit diversen Löchern und Ritzen sowie Wochenstuben und berwinterungskästen. Rund 20 verschiedene Maßnahmen sind mittlerweile umgesetzt worden.
Hervorzuheben ist, dass neben dem Green-Team der Quarzwerke (Forstmitarbeiter) und der Quarzwerke-Biologin vor allem die Fledermausexpertin der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft Karina Jungmann daran beteiligt war, das Trafohaus zu einer richtigen Fledermaus-Villa umzufunktionieren.
Und das Beste: Bereits im August 2018 wurde Fledermauskot entdeckt. Die Villa wird angenommen.