Wechselkröte

Erfolgreiche Artenschutzmaßnahmen für Amphibien und die Uferschwalbe
best practice

Als Beteiligungsgesellschaft betreibt die SKU GmbH & Co. KG zwei Kieswerke im Großraum Leipzig. Angeboten werden sämtliche Zuschlagstoffe für den Einsatz im Straßen- und Tiefbau sowie als Zuschlag für die Herstellung von Beton, Estrich und Asphaltmischgut.

Uferschwalben lieben frisch an geschnittene Hangbereiche.
Uferschwalben lieben frisch an geschnittene Hangbereiche.

In den letzten Jahren wurden neben der Rohstoffgewinnung dynamische Lebensräume für eine lokal bedeutende Population der Kreuzkröte und Wechselkröte sowie den Laubfrosch geschaffen. Diese Amphibien und für Abbaustätten typische Vogelarten, wie Flussregenpfeifer und Uferschwalbe, könnten auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein; und dennoch haben sie etwas gemeinsam: Sie benötigen dynamische Lebensräume, wie sie in der aufgeräumten Kulturlandschaft und bedingt durch Flussbegradigungen kaum mehr zu finden sind. In beiden Werken werden daher sowohl die Uferschwalbe als auch der Flussregenpfeifer angetroffen. Neben einer generell sehr großen biologischen Vielfalt weiterer Tiergruppen beherbergen beide Werke dank ihrer ausgedehnten Schilfgürtel mit der Rohrweihe zudem ein ganz besonderes Highlight.

Im Rahmen des Artenschutz- Projektes „100 Kleingewässer für die Kreuzkröte in Sachsen“ werden neue Gewässer angelegt.
Im Rahmen des Artenschutz- Projektes „100 Kleingewässer für die Kreuzkröte in Sachsen“ werden neue Gewässer angelegt.

Umwelt – Wiederherrichtung/Folgenutzung Die SKU ist sich ihrer Verantwortung bewusst und geht daher aktiv in ihrem Betriebsablauf und ihren Planungen auf die Mitbewohner in vielfältiger Weise ein. Das sehr trockene Jahr 2018 hat gezeigt, dass die angelegten Krötenpools in der Fläche leider sehr schnell austrocknen und hier nur die erste Generation zur Entwicklung kam. Die ausgeschobenen Mulden erwärmen sich aufgrund ihres flachen Profils rasch, was allerdings ideal für die Entwicklung der Kaulquappen der Pionierarten ist. Dem Nachteil des Austrocknungsrisikos tragen diese Arten also dadurch Rechnung, dass sie nicht nur einmal im Jahr, sondern in mehreren Zyklen über den Sommer verteilt ablaichen.

Die Wechselkröte ist europaweit geschützt nach der FFH-Richtlinie und „streng geschützt“ nach Bundesnaturschutzgesetz.
Die Wechselkröte ist europaweit geschützt nach der FFH-Richtlinie und „streng geschützt“ nach Bundesnaturschutzgesetz.

Zusammen mit dem UVMB-Verbandsbiologen Oliver Fox, der auch das Monitoring der Amphibien und der Uferschwalbe betreut, werden nun im Rahmen des landesweiten Artenschutz-Projektes „100 Kleingewässer für die Kreuzkröte in Sachsen“ für 2019 neue Gewässer in einem ausgekiesten Abschnitt des Kieswerkes geplant und angelegt, der durch seine Hangstrukturen bei Regenereignissen zusätzliches Wasser an die Kleingewässer heranführt. Mit dem umgebenden kiesigen Rohboden sollte sich daraus auch für den Flussregenpfeifer ein weiterer Lebensraum ergeben und durch frisch angeschnittene Hangbereiche naturnahe Nistmöglichkeiten für die Uferschwalbe. Die kleinste Schwalbenart hatte im Kieswerk Hirschfeld 2018 erfolgreich mit 91 Brutpaaren in einer Materialhalde gebrütet. Da das Haldenmaterial inzwischen verkauft wurde, sollen nun entsprechend auch hier wieder neue Strukturen aktiv geschaffen werden.