Kaum ein zweiter Begriff wird in der europäischen und bundesdeutschen Politik sowie der interessierten Öffentlichkeit im Zusammenhang mit industrieller Tätigkeit so regelmäßig verwendet und diskutiert.
Gestützt auf die Säulen Ökologie, Ökonomie und Soziales agiert die Gesteinsindustrie seit langem nachhaltig. Schonende Gewinnungsverfahren mit Begleitkonzepten zur Förderung von „Natur im laufenden Betrieb“, hochwertige Renaturierungen und Rekultivierungen, soziale Partnerschaften, familienfreundliche Arbeitsbedingungen und effiziente technische Verfahren sind Zeugen dieses Selbstverständnisses.
Kurze Wege zum Abnehmer
Ein zentraler Aspekt der Nachhaltigkeit in der Gesteinsindustrie ist die Minimierung des Transportaufwands. Durch die Optimierung der Logistik und die Stärkung lokaler Wirtschaftskreisläufe leistet die Branche einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen.
Kurze Transportwege zwischen den Gewinnungsstätten und den Abnehmern senken nicht nur den Energieverbrauch und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen, sondern verbessern auch die Effizienz und die Wirtschaftlichkeit der gesamten Lieferkette. Diese Strategie fördert zudem die lokale Wirtschaft und schafft Arbeitsplätze in der Region, was wiederum der sozialen Säule der Nachhaltigkeit zugutekommt.
Nachnutzung von Gewinnungsgebieten
Die Nachnutzung ehemaliger Gewinnungsgebiete ist ein weiteres Kernelement des nachhaltigen Engagements in der Gesteinsindustrie. Durch gezielte Renaturierungs- und Rekultivierungsmaßnahmen werden ausgediente Abbaugebiete in wertvolle Lebensräume für Flora und Fauna umgewandelt oder für landwirtschaftliche, freizeitliche bzw. kulturelle Zwecke nutzbar gemacht. Diese Praxis unterstreicht das Bestreben der Branche, die Natur nicht nur zu nutzen, sondern auch zu pflegen und zu erhalten.
Die Schaffung von Biotopen und Naturschutzgebieten, die Anlage von Naherholungsgebieten oder die Umwandlung in landwirtschaftlich nutzbare Flächen sind Beispiele für erfolgreiche Nachnutzungskonzepte, die sowohl der Umwelt als auch der lokalen Gemeinschaft zugutekommen.
Was heißt eigentlich nachhaltig?
Nachhaltigkeit bedeutet, auf eine Weise zu leben und zu wirtschaften, die sicherstellt, dass die Bedürfnisse der heutigen Generation erfüllt werden, ohne künftige Generationen zu benachteiligen. Es geht darum, ein Gleichgewicht zu finden zwischen dem, was wir verbrauchen, und dem, was der Planet uns bieten kann, ohne ihn zu erschöpfen. Nachhaltigkeit ruht auf drei Säulen: der Ökologie, der Ökonomie und dem Sozialen.
Ökologische Nachhaltigkeit bedeutet, die Natur zu schützen und Ressourcen so zu nutzen, dass Ökosysteme erhalten bleiben.
Ökonomische Nachhaltigkeit zielt darauf ab, Wirtschaftswachstum zu erzielen, ohne die Umwelt zu schädigen.
Soziale Nachhaltigkeit fokussiert auf die Verbesserung der Lebensqualität für alle, einschließlich fairer Arbeitsbedingungen und Chancengleichheit.
Insgesamt geht es bei Nachhaltigkeit darum, eine lebenswerte Zukunft zu schaffen, indem wir heute verantwortungsbewusst handeln.
Biologen und Vertreter des dynamischen Naturschutzes erklären dies damit, dass durch die Rohstoffgewinnung seltene und geeignete Lebensräume für geschützte Arten entstehen, die bei den üblichen anderen Aktivitäten der Landnutzung verschwinden. Dass diese Lebensraumangebote im Zuge der Rohstoffgewinnung entstehen, ist ein ebenso guter wie begrüßenswerter Zusatzeffekt. Kies- und Sandgruben sowie Steinbrüche werden mittlerweile von immer mehr Akteuren aus Naturschutzverbänden oder auch Behördenvertretern als Hotspots für biologische Vielfalt anerkannt. Über eine bundesweite Biodiversitätsdatenbank will die Gesteinsindustrie nun ihre Erfolge für den Artenschutz parallel zur Rohstoffgewinnung in Zukunft noch besser nachweisbar und damit für die breite Öffentlichkeit sichtbarer machen. Überwiegend naturnahe Nachnutzungen: Alle Maßnahmen der Rohstoff gewinnenden Industrie sind zeitlich begrenzt und in ein klar definiertes und behördlich genehmigtes Umwelt-, Gewinnungs- und Nachnutzungskonzept eingebunden.