Neue Studie: Mineralische Rohstoffe bleiben unverzichtbar

Die Rohstoffnachfrage bleibt auch in Zukunft hoch – das ist die zentrale Erkenntnis der neuen Studie „Rohstoffnachfrage 2045 – Ressourcen sichern, Zukunft bauen“, die das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung herausgegeben hat.

Die Branche sieht darin eine Bestätigung der langfristigen Bedeutung mineralischer Rohstoffe wie Kies, Sand, Quarz und Naturstein für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands.

Hoher Rohstoffbedarf trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten

Die Studie zeigt, dass auch im Jahr 2045 erhebliche Mengen mineralischer Rohstoffe benötigt werden, um den Bedarf an Wohnraum, Infrastruktur, Windkraftanlagen, Photovoltaikanlagen und Energieleitungen zu decken. Zwei Szenarien verdeutlichen die möglichen Entwicklungen:

  • In der oberen Variante (0,9 % Wirtschaftswachstum jährlich) liegt der Rohstoffbedarf 2045 bei 525 Mio. Tonnen. In diesem Szenario wurden mögliche Nachfragesteigerungen durch das vom Deutschen Bundestag beschlossene Infrastrukturpaket in Höhe von 500 Milliarden Euro noch nicht berücksichtigt.
  • In der unteren Variante (0,1 % Wirtschaftswachstum jährlich) sinkt der Bedarf auf 452 Mio. Tonnen.

Die Möglichkeiten beim Recycling bleiben hingegen begrenzt: Trotz aller Bemühungen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft liegen die prognostizierten Mengen bei den Sekundärrohstoffen im Jahr 2045 bei maximal 94 Mio. Tonnen. Diese Zahlen verdeutlichen die weiterhin zentrale Rolle der Primärrohstoffe für die Baustoffindustrie.

Bürokratische Hürden bei der Rohstoffgewinnung beseitigen

Angesichts des hohen Bedarfs betont MIRO die Notwendigkeit, den Zugang zu heimischen Rohstoffen zu erleichtern. Die bürokratischen Hürden stellen für viele Unternehmen ein erhebliches Risiko dar. Genehmigungsverfahren dauern oft Jahre und bedrohen die wirtschaftliche Stabilität ganzer Betriebe.

Des Weiteren beauftragte der Dachverband Baustoffe – Steine und Erden e.V. (bbs) ein Rechtsgutachten, das konkrete Maßnahmen zur Vereinfachung der Verfahren vorschlägt. Darüber hinaus zählen die Einstufung der Rohstoffgewinnung als „überragendes öffentliches Interesse“ und die Einführung einer Rohstoffsicherungsklausel zu den wesentlichen Voraussetzungen dafür, dass Rohstofflagerstätten nicht überplant und so die Versorgungssicherheit auch in Zukunft gewährleistet bleibt. Für MIRO steht fest: Die langfristige Rohstoffsicherung in den Landesentwicklungs- und den Regionalplänen ist genauso unerlässlich wie die tatsächliche Genehmigung der Gewinnungstätigkeit in den Gemeinden, um die Versorgung mit mineralischen Rohstoffen langfristig zu sichern.

Rohstoffpolitik mit Augenmaß gestalten

Die Studie unterstreicht die Bedeutung mineralischer Rohstoffe für die deutsche Bauwirtschaft und die Modernisierung der Infrastruktur. MIRO fordert deshalb eine Politik, die die heimische Rohstoffgewinnung stärkt und gleichzeitig die Potenziale der Kreislaufwirtschaft realistisch einordnet. Nur so kann die Zukunft des Bauens in Deutschland gesichert werden.

Die komplette Rohstoffstudie finden Sie hier: