Ein Appell zum Nutzen aller
Vor rund 18 Jahren ist der „Soziale Dialog Quarzfeinstaub“, das Übereinkommen über den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer durch gute Handhabung und Verwendung von kristallinem Siliziumdioxid und dieses enthaltende Produkte, in Kraft getreten. Mit dem Übereinkommen haben sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter der unterzeichnenden Industriezweige verpflichtet, die Quarzfeinstaubprävention an den Arbeitsplätzen zu verbessern. Nicht nur in Deutschland, sondern europaweit!
Seitdem findet unter dem Akronym „NEPSI“ (The European Network on Silica) alle zwei Jahre eine europaweite Umfrage zur Ist-Situation der Quarzfeinstaubprävention an den Arbeitsplätzen der Industrie statt. Anhand der in den Unternehmen erhobenen und dann anonymisiert zusammengefassten Daten werden branchenübergreifend „Schlüsselindikatoren“ errechnet. Zudem werden die Ergebnisse der Umfragen analysiert, gegenübergestellt und mit der Europäischen Kommission im NEPSI-Rat diskutiert und bewertet.
Obwohl der von der EU-Kommission festgesetzte Grenzwert am Arbeitslatz erst seit ca. fünf Jahren gilt, werden innerhalb des Ausschusses für Beschäftigung und Soziales des Europäischen Parlaments Stimmen laut, die eine weitere Absenkung des Grenzwertes fordern – auch wenn belastbare neue wissenschaftliche oder medizinische Erkenntnisse, die eine Absenkung rechtfertigen, nicht vorliegen.
Daher ist es äußerst wichtig, dass alle Unternehmen der betroffenen Sektoren – also auch die der Gesteinsindustrie – an der Umfrage teilnehmen und hierdurch weiteren Verschärfungen entgegentreten können. Mit der aktiven Teilnahme an der Umfrage der EU-Kommission weisen die Unternehmen der Gesteinsindustrie nach, dass sie sich erfolgreich der Quarzfeinstaubthematik annehmen, den Schutz der Beschäftigten kontinuierlich verbessern und damit nachhaltig ein hohes Schutzniveau anstreben.
Doppelter Nutzen für die Unternehmen
Mit der Umfrageteilnahme werden nicht nur die Arbeiten der Verbände unterstützt. Der durch die Teilnahme erstellte Bericht hat für Unternehmen zusätzliche Nutzen: Sofern im Unternehmen noch keine oder keine aktuelle Gefährdungsbeurteilung und -analyse vorliegt (im Arbeitsschutzgesetz und der Gefahrstoffverordnung zwingend vorgeschrieben), kann der durch die Teilnahme erstellte Bericht hierzu genutzt werden. Er stellt eine quarzfeinstaubbezogene Gefährdungsbeurteilung und gleichzeitig eine in die Zukunft gerichtete Handlungsanleitung für mögliche weitere Verbesserungen dar.
Wollen die Verbände der Gesteinsindustrie also in den zukünftigen Verhandlungen zur Erfüllung der Inhalte der Krebsrichtlinie Erleichterungen für betroffene Unternehmen erreichen, so ist flankierend hierzu eine Teilnahme aller Unternehmen der Gesteinsindustrie an der neuen NEPSI-Umfrage absolut notwendig!
Wie es funktioniert:
Alle Unternehmen erhalten ab Mitte Januar 2024 per E-Mail sog. „Einladungsschreiben“, die vom System automatisch generiert werden und an die dem System bekannten E-Mail-Adressen und ggf. auch an die vom Unternehmen in den Vorjahren bereits eingegebenen E-Mail-Adressen der verantwortlichen Mitarbeiter*innen verschickt werden.
Jede Einladung besteht aus zwei E-Mails:
1) Die erste E-Mail hat die Betreffzeile „NEPSI Berichterstattungs-Hyperlink“ und enthält im Text den Hyperlink zum online-Berichterstattungstool.
2) Die zweite E-Mail mit der Betreffzeile „NEPSI Berichterstattungs-Passwort“ enthält im Text einen PIN-Code (aus sechs Zahlen). Zudem enthalten die E-Mails den Hinweis, dass MIRO als nationaler Ansprechpartner fungiert.