Standort Berlin: Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des Verbandes
Am 16. Oktober 2018 wurde die seit Mai dieses Jahres bestehende MIRO-Geschäftsstelle in Berlin mit etwa 50 Gästen feierlich eingeweiht. Neben Vertretern des MIRO-Beirats und Geschäftsführern der MIRO-Landes- und Regionalverbände, waren namhafte Persönlichkeiten aus dem Deutschen Bundestag, Ministerien und befreundeten Bundesverbänden der Einladung gefolgt. Als Gastgeber hat MIRO – in diesem Fall konkret vertreten durch die Geschäftsführer Susanne Funk (Politik & Kommunikation) sowie Christian Haeser (Recht, Umwelt & Rohstoffsicherung) und den Präsidenten des Verbandes, Dr. Gerd Hagenguth – mit diesem Termin einen feierlichen Rahmen für die Botschaft gesetzt, dass der Verband in Berlin „angekommen“ ist. Mehr noch: Die MIRO-Präsenz findet in Politik und Ministerien bereits positiven Widerhall.
Dr. Gerd Hagenguth umriss in seiner Begrüßung nochmals klar das Problemfeld, in dem sich die Branche bewegt und das sich scheinbar stetig vergrößert, wenngleich Sand, Kies, Schotter und Splitt doch ständig benötigt würden, um die gewaltigen anstehenden Bauaufgaben zu schultern. Entsprechend eindeutig formulierte er anschließend die Wünsche der Branche. Für eine weiterhin sichere Versorgung seien eine stärkere Einflussnahme der Bundespolitik auf die Rohstoffsicherung in den Ländern, kürzere Genehmigungsverfahren, klare, verbindliche Entscheidungen und eine stärkere gesellschaftliche Akzeptanz unabdingbar.
Dr. Joachim Pfeiffer, Wirtschafts- und Energiepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, zeigte in seiner Rede volles Verständnis für diese Wünsche. MIRO sei überlebenswichtig als Rohstoffsicherer der Nation, deshalb befürworte er auch ausdrücklich eine verantwortungsvolle Rohstoffpolitik, welche die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie stärkt und damit die Zukunft des Wirtschaftsstandortes. Gleichfalls sprach er sich dafür aus, dass Rohstoffsicherung als hoheitliche Daueraufgabe der Daseinsvorsorge länderübergreifend betrieben werden muss, um die nachhaltige Versorgung des Bedarfs sicherzustellen. Dass er die momentane Situation der Branche durchaus gut kennt, bewies Dr. Pfeiffer indem er einige Beispiele aus dem tatsächlichen Umgang mit dem Thema aufzählte, bei denen Gewinnungsvorhaben bewusst blockiert oder verhindert wurden, indem ein wie auch immer gearteter Schutzstatus die Rohstoffgewinnung plötzlich unmöglich werden ließ.
Einig waren sich die Akteure darin, dass so ein Vorankommen in der Versorgungsfrage kaum möglich sein wird. Große und hoffentlich berechtigte Hoffnungen knüpfen sich nun an die Überarbeitung der Rohstoffstrategie der Bundesregierung, die möglichst schon zu Beginn des nächsten Jahres vorliegen soll. Zu hoffen bleibt, dass sich darin Empfehlungen wiederfinden, die einer nachhaltigen Verfügbarkeit heimischer mineralischer Rohstoffe den Weg ebnen und das Wirtschaftssegment zusätzlich mit der nötigen fachlichen Expertise (Stärkung der geologischen Dienste) unterfüttern.
Deutschland ist ein Rohstoffland! Zwar können wir aus geologischen Gründen nicht auf diverse High-Tech-Rohstoffe aus eigenen Lagerstätten zurückgreifen, jedoch können wir heute und auch in Zukunft etwa 70 % der Gesamtnachfrage nach Steine- und Erdenrohstoffen, Industriemineralen, Salz und Kali ohne weiteres aus heimischen Lagerstätten decken – sofern sie denn zugänglich sind und eine Gewinnung genehmigt wird. Dies allerdings bedeutet, dass ein großes Umdenken in dieser Frage stattfinden muss. Mit Unterstützern wie den Gästen zur rundum gelungenen, feierlichen Geschäftsstelleneröffnung sollte dies ein Stück besser gelingen.