ForumMIRO 2024 – Brücken bauen in die Zukunft

ForumMIRO 2024

Ein einzigartiges Branchentreffen der Gesteinsindustrie

Vom 20. bis 22. November 2024 versammelte sich die Gesteinsindustrie im Mercure Hotel MOA Berlin zum ForumMIRO 2024. Das jährliche Branchenevent stand unter dem Motto „Brücken bauen – so liefern wir auch in Zukunft die Basis“ und bot eine Plattform für den Austausch von Ideen, Wissen und Perspektiven. Mit einer Mischung aus Fachvorträgen, Podiumsdiskussionen, Workshops und geselligem Beisammensein zog die Veranstaltung zahlreiche Unternehmer, Experten, Entscheidungsträger und Nachwuchskräfte an.

Der Vorabend – Auftakt voller Highlights

Der 20. November begann mit zwei traditionellen Programmpunkten: dem zwanglosen Kennenlern-Treffen junger Führungskräfte und der Ehrung der Sieger des MIRO-Arbeitssicherheits-Wettbewerbs. In entspannter Atmosphäre tauschten sich Nachwuchsführungskräfte über Herausforderungen und Perspektiven der Branche aus.

Die Auszeichnungen im Arbeitssicherheits-Wettbewerb würdigten besondere Leistungen in den Kategorien „Bronze“, „Silber“ und „Gold“. Unter den Natursteinunternehmen wurde die Alfred Dörflinger GmbH für „herausragende“ Ergebnisse mit Gold ausgezeichnet, während das Werk Lindwerder der Heidelberg Materials Mineralik DE GmbH bei den Kies- und Sandunternehmen diese Ehre zuteilwurde.

Am ersten Abend des ForumMIRO stand der politische Auftakt mit einer Podiumsdiskussion im Mittelpunkt. Unter der Moderation von Caroline Bosbach diskutierten Vertreter aus Politik und Industrie, darunter MIRO-Präsident Christian Strunk, der CDU-Politiker Uwe Feiler, SPD-Abgeordneter Brian Nickholz und Prof. Dr. Albert Daniels von der TH Georg Agricola. Die zentrale Frage lautete: „Wohnungsmangel, marode Infrastruktur – wie kann es weitergehen?“ Dabei wurden Themen wie Bürokratieabbau, Nachwuchsförderung und Rohstoffsicherheit intensiv beleuchtet. Der Abend endete mit einem kommunikativen Treffen in der Fachausstellung, das Gelegenheit zum Netzwerken bot.

Tag 1: Eröffnung und inspirierende Impulse

Der 21. November begann mit der offiziellen Eröffnung durch Oliver Klauser, der MIRO-Präsident Christian Strunk vertrat. Klauser rief dazu auf, Brücken zu bauen – zwischen Primär- und Sekundärrohstoffen, Innovation und Tradition sowie Industrie und Gesellschaft. Ein politisches Grußwort von Staatssekretär Sören Bartol (SPD) hob die Bedeutung heimischer Rohstoffversorgung hervor, um Unabhängigkeit und Sicherheit zu gewährleisten.

Ein Höhepunkt war die Festansprache von Prof. Dr. Sönke Neitzel, Professor für Militärgeschichte. Unter dem Titel „Die Sicherheitspolitik nach der US-Wahl – was erwartet Europa?“ skizzierte er, wie mangelnde Reformfähigkeit in Staat und Bundeswehr Europas Wohlstand gefährden könnte. Sein Appell für politische und gesellschaftliche Reformen hinterließ bleibenden Eindruck bei den Teilnehmern.

Workshops: Vertiefte Einblicke in zentrale Branchenthemen

Nachmittagssession 1: Rohstoffe und Fachkräftemangel

Der erste Workshop-Block widmete sich parallel den Themen Rohstoffe und Fachkräftemangel. Im Workshop „Primär- und Sekundärrohstoffe“ unter der Moderation von Barbara Grunewald (vero) sprach Berthold Heuser von der REMEX GmbH über Baustoffrecycling. Er plädierte gegen Primärrohstoffsteuern und Recyclat-Mindesteinsatzquoten und sprach sich für freiwillige Vereinbarungen aus. Dr. Susanne Lottermoser vom Umweltministerium erläuterte die geplante Kreislaufwirtschaftsstrategie, während Alexander Slickers von der Slickers GmbH eine Bilanz der Ersatzbaustoffverordnung zog und für ein Ende der Abfalleigenschaft von mineralischen Ersatzbaustoffen plädierte.

Im Workshop „Fachkräftemangel“ betonte Dr. Bettina Nickel (Mitteldeutsche Hartstein-Industrie AG), wie wichtig flexible Arbeitszeitmodelle und kulturelle Offenheit für erfolgreiches Recruiting sind. RA Kathrin Brösicke (ZDB) beleuchtete verschiedene Modelle der 4-Tage-Woche, während Kerstin Wimmer (Eckert-Schulen) und Pascal Wörther (Kies und Beton AG) die Meister-Fortbildung als attraktiven Karriereweg präsentierten.

Nachmittagssession 2: Technik und Biodiversität

Der zweite Block widmete sich technischen Innovationen und Biodiversität.

Im Workshop „Technik I: Brüssel als Technik-Treiber“, moderiert von Prof. Dr. Martin Kirschbaum (KiProCon GmbH), stellte Barbara Grunewald (vero) die neue EU-Bauproduktverordnung vor. Walter Schoch von Kleemann erläuterte die bevorstehende Norm DIN EN 1009, und Dipl.-Ing. Eike Walther (Pilz GmbH) erklärte die Auswirkungen der neuen Maschinenrichtlinie.

Im Workshop „Biodiversität“ unter der Moderation von Manuel Sedlak (ISTE) berichteten Dr. Kilian Delbrück (BMUV) und Steffen Loos (Schaefer Kalk GmbH) über Maßnahmen für Biodiversität in Abbaugebieten. MIRO-Geschäftsführerin Ivonne Arenz präsentierte den neuen Branchenleitfaden zur Nachhaltigkeit, der Betrieben einfache Schritte zur Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie aufzeigt.

Der MIRO-Abend: Kulinarik und Networking

Am Abend lud die Arminius-Markthalle zur traditionellen ForumMIRO Abendveranstaltung ein. Die historische Location bot einen festlichen Rahmen für kulinarische Genüsse und regen Austausch unter den Teilnehmern.

Tag 2: Innovation und Sicherheit

Vormittagssession: Energie und Öffentlichkeitsarbeit

Der 22. November begann mit Workshops zu alternativen Energien und Öffentlichkeitsarbeit.

Paul-Georg Garmer (TenneT) thematisierte Herausforderungen im Stromnetz, während Thomas Haas (Liebherr-France SAS) die Entwicklung von Wasserstoffmotoren vorstellte. Andre Menger (Westermann GmbH) präsentierte Beispiele für den Einsatz alternativer Energien in Steinbrüchen.

Im Workshop „Öffentlichkeitsarbeit“, moderiert von Anja Schmeer (Schmeer Sand + Kies GmbH), stellten Dr. Piet Sellke (adribo) und Sabine Schädle (Holcim) eine Umfrage zur Akzeptanz der Branche vor. Guido Morber LL.M. (Rödl & Partner) sensibilisierte für Greenwashing-Fallen, und Experten von Cosmonauts & Kings erläuterten, wie KI in der PR-Arbeit genutzt werden kann.

Mittagssession: Autonome Technologie und Cyber-Sicherheit

Der letzte Workshop-Block beschäftigte sich mit autonomen Systemen und Cyber-Sicherheit. Dr. Christian Riedel (xtonomy GmbH) zeigte den Stand der Technik im autonomen Laden und Transportieren. Thorsten Kath (Rheinische Provinzial-Basalt- und Lavawerke) berichtete über die mannlose Aufbereitung, und Dr. Peter Antweiler (Lukas Gläser) demonstrierte ferngesteuerte Baggertechnologie.

Im Workshop „Cyber-Sicherheit“ verdeutlichte Christian Stehle (MindBytes GmbH) die Kosten von Sicherheitslücken, und Andreas Mendrzyk (Kiesel GmbH) schilderte Erfahrungen nach einem Hackerangriff. Stefan Becker (BSI) gab praxisnahe Tipps zur Prävention.

Ein Fazit mit Blick nach vorn

Das ForumMIRO 2024 bot eine beeindruckende Bandbreite an Themen, intensiven Austausch und visionäre Impulse. Die Branche präsentierte sich zukunftsorientiert, innovativ, und immer ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Die Teilnehmer verließen die Veranstaltung mit neuen Erkenntnissen und gestärktem Netzwerk. Der Termin für das nächste ForumMIRO steht bereits fest: Vom 26. bis 28. November 2025 trifft sich die Gesteinsbranche erneut in Berlin.