Bei uns geht’s rund: Wir denken und handeln in Kreisläufen
Für den vierten MIRO-Fotowettbewerb unter dem Motto „Bei uns geht’s rund: Wir denken und handeln in Kreisläufen“ wurden insgesamt 43 Motive eingereicht, die den Kreislaufgedanken aus ganz unterschiedlichen Perspektiven dokumentieren. Im November 2020 entschied die Jury über die Rangfolge und bestimmte die Preisträger nach Punkten.
Die Gesteinsindustrie und ihre Tätigkeit, vielfach von Nicht-Kennern der Branche als Belastung für Umwelt und Naturschutz dargestellt, ist deutlich verantwortungsvoller und im Handeln vielschichtiger unterwegs, als allgemein bekannt sein dürfte. So sind abgeschlossene und auch aktive Gewinnungsstätten regelrechte Hotspots der Biodiversität, da sie selten gewordene Refugien für bedrohte Tier- und Pflanzenarten bieten. Die Betreiber arbeiten zudem permanent an einer immer höheren Ressourceneffizienz, sparen Wasser durch technische Kreislaufführungen, unterhalten vielfach zusätzlich einen Recyclingzweig, analysieren „Nebenmaterial“, das einst nicht nutzbar schien, auf wirtschaftliche Brauchbarkeit – und werden entsprechend tätig. Der Kreislaufgedanke und das Kreislaufhandeln in der Branche sind also ausgesprochen vielschichtig. Wo nimmt man hier die Kamera vors Auge, um einen entsprechenden Aspekt zur Erfüllung des Mottos einzufangen? Zugegeben: Die Aufgabe war nicht ganz leicht. Daran und ganz sicher an der besonderen Corona-Situation auch in den Gesteinsbetrieben (Betriebsfremde mussten im Gegensatz zu sonstigen Jahren draußen bleiben) mag es gelegen haben, dass die Anzahl der eingereichten Bilder gegenüber dem Wettbewerb 2017 mit 107 eingereichten Bildern mit diesmal 43 spürbar geringer ausgefallen ist. Dennoch waren die Juroren ordentlich gefordert, um eine Entscheidung zu treffen.
Faszinierenderweise ergab die Summe sämtlicher Einzelbewertungen der anonymisierten Motive am Ende eine sehr hohe Übereinstimmung bei den Spitzenplätzen. Die Preisträger wurden Anfang Dezember informiert und entsprechend der Dotierung prämiert.
Guter Blick für das beeindruckende Motiv
Neben einem dritten, einen zweiten und einen ersten Platz, durch die Jury nach Punkten ermittelt, erkannte MIRO einem weiteren Bild mit Höchstpunktzahlen in der Hauptbewertungskategorie zusätzlich einen Sonderpreis zu. Dabei handelt es sich um das Foto mit dem Titel „Förderkreisläufe“ von Steffen Loos, Euro-Geologe und Abteilungsleiter Lagerstätten & Liegenschaften bei der Schaefer Kalk GmbH & Co. Aufgenommen hat er eine anspruchsvolle Förderstraße entlang von nahezu perfekt gesprengten Wänden eines sauber geführten Steinbruchs. Durch die Größe der Transportfahrzeuge in Relation zur Wand lassen sich die Dimensionen erahnen, die beim Betrachter Respekt für diese anspruchsvolle Betriebsführung auslösen.
Den dritten Platz erkannte die Jury dem Foto von Wolfgang Rohr mit dem Titel „Wolfgangsee und Kieswerk Waldsee“ zu. Der Seniorcef der Wolfgang Rohr GmbH & Co. KG ist bereits als passionierter Hobbyfotograf bekannt und hat es sich nicht nehmen lassen, die positive Landschaftsveränderung rund um sein Kieswerk in der Pfalz aus der Vogelperspektive festzuhalten. Deutlich zu erkennen ist, dass ein benachbarter älterer Baggersee eine dichte Uferbesiedelung aufweist. Hier haben allerhand Interessenten offenbar ihr Wasser-Wunschgrundstück gefunden.
Den zweiten Platz sicherte sich das Bild mit dem Titel „Wenn Leben entsteht“ von der Röhrig Granit GmbH. Trotz – oder wegen – der stattgefundenen Gewinnung setzt die Natur im Eilverfahren grüne Akzente in der Uferzone eines neuen Flachgewässers vor der kontrastierenden Steinbruchwand. Ein faszinierendes Motiv, auch wegen der perfekt-symmetrischen Spiegelung der Pflanzen.
Eindeutiger Sieger ist mit seinem Foto „Natur kommt und Rohstoffgewinnung geht“ Steffen Loos, der sich neben dem Sonderpreis die Erstplatzierung sichern konnte. Seine Motivation beschreibt er so: „Natur und Rohstoffgewinnung bilden einen dynamischen Kreislauf. Die Gewinnung verändert die Landschaft und die Natur passt sich daran an. So entstehen Bilder, die auch kein Künstler besser hinbekommen kann“. Und tatsächlich: Die in Herbstfarben gekleideten ehemaligen Steinbruchwände, eingerahmt vom blauen Himmel, türkisfarbenen Wasser und randlichen kleinen Restzeugen wirtschaftlicher Aktivitäten, wie einem Lagerbereich, einer Pumpe und einem Container, teilen mit: Hier ist die Welt in Ordnung! Nach Ansicht der Jury strahlt das Foto gleichermaßen Ruhe und Kraft aus. Motivwahl sowie Komposition werden als beispielhaft und ausgewogen bewertet. Die Gesteinsindustrie bildet die Grundlage unserer Wirtschaft und trägt im zweiten Schritt zu einer attraktiven Folgelandschaft bei. Der Kreislauf wird in Harmonie geschlossen.
in herzliches Dankeschön an alle Beteiligten! Alle eingereichten Fotos werden ab sofort mit Zustimmung der Fotografen produktiv für die MIRO-Öffentlichkeitsarbeit genutzt. Der Verband dankt allen Wettbewerbsbeteiligten und verweist schon jetzt auf den nächsten Fotowettbewerb im Jahr 2023, der im Herbst 2022 gestartet wird.
Die Siegerfotos und weitere platzierte Motive mit besonderer Aussagekraft sowie den entsprechenden Geschichten dahinter werden demnächst in der MIRO-Verbandszeitschrift „GP GesteinsPerspektiven“ ausführlicher vorgestellt. Zu finden sind sie außerdem in der Mediathek.