Ein „Penthouse“ für den UHU
best practice

Die Schotterwerke Michldorf GmbH betreibt in Michldorf nahe Weiden i.d. OPf. einen Amphibolit-Steinbruch. Produziert werden hochwertige Splitte, Edelsplitte, Gemische und Schotter. Das Unternehmen ist Mitglied im Umweltpakt Bayern und weist darauf hin, dass es einen ganzen Biodiversitäts-Blumenstrauß anzubieten hat. Im eingereichten Beitrag geht es dabei um „Bubo Bubo“, den Uhu.

Der Uhu ist vor allem ein Felsbrüter und nutzt häufig Felswände in den Steinbrüchen. So auch in den Schotterwerken Michldorf. Seit Jahren startet das Uhu-Paar Brutversuche, allerdings mit einem sehr geringen Bruterfolg. Es kommt jedes Jahr zur Ei-Ablage, jedoch kurze Zeit nach dem Schlüpfen verschwinden die jungen Uhus auf mysteriöse Weise, oder es wird sogar der komplette Brutplatz zerstört.

Um dem Uhu eine bessere Chance auf Bruterfolg zu ermöglichen, hat das Unternehmen ein „Penthouse“ für ihn gebaut. An dem Ort, an dem der Uhu zuletzt einen Brutversuch gestartet hatte, soll eine stabile Brutnische entstehen. Diese schützt gegen Erdrutsch, bietet Schutz vor Regen und spendet dem Greifvogel Schatten. Außerdem wird die Beobachtung des Uhus durch das Aufstellen von Wildkameras sichergestellt. Die Brutzeit des Uhus beginnt Anfang Dezember, bis dahin bereiten das Unternehmen sich turnusgemäß vor.

Mit dem Vorhaben, dem Uhu ein „Penthouse“ zu erstellen, ist eine weitere Maßnahme für die Sicherstellung eines geschützten Brutplatzes für den Uhu umgesetzt worden. Durch die Kooperation zwischen Abbaubetrieb und Naturschutz bleiben die existierenden Brutplätze z.B. fortlaufend erhalten. Zusätzlich werden bereits in der Abbauphase Brutmöglichkeiten in Form von Nischen oder Höhlen für die Zukunft geschaffen.

Eine weitere Maßnahme, um den Uhu zu schützen, ist das Bewachen seiner Brutplätze. Eine Wildkamera soll dabei helfen, den Grund für das Scheitern der Brut aufzudecken, ohne dabei den Uhu unnötig unter Stress zu setzen. Gleichzeitig wirkt diese Maßnahme und die Beschilderung mit dem Hinweis auf die Aufzeichnungen abschreckend gegen Wilderer, die es bedauerlicherweise auch in Deutschland auf den Diebstahl der jungen Uhus abgesehen haben. Diese werden auf dem Schwarzmarkt gehandelt, mit unbekanntem Ausgang für die Tiere.

Um den Uhu beim Brüten so wenig wie möglich zu stören, werden zudem die Wege in unmittelbarer Nähe zu den Brutplätzen während der Brutzeit abgesperrt, um etwaigen Störungen durch den Menschen zuvorzukommen.

Ein Blumenstrauß an Maßnahmen kann also dazu beitragen, dass der Uhu in Zukunft respektiert und dementsprechend geschützt wird. Es ist aber bereits erkennbar, dass die Schotterwerke Michldorf alleine nur einen Teilbeitrag leisten können. Deswegen ist es in Zukunft wichtig, den Kreis der Beteiligten zu erweitern und darüber hinaus auch andere Unternehmen für den Bestand des Uhus zu sensibilisieren.