Vom Start weg eine Erfolgsgeschichte
Wenn eine Idee auf fruchtbaren Boden fällt, und die passenden Leute zusammenkommen, um diese Idee umzusetzen, lassen die gewünschten Ergebnisse nicht lange auf sich warten. Beispielhaft dafür steht die Installation des neuen Ausbildungsangebotes zum „Industriemeister Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik IHK“.
Das Meister-Projekt startete bereits mit einer branchenübergreifenden Besonderheit: Es wird nämlich von mehreren Verbänden gemeinsam getragen, unterstützt und ausgestaltet. MIRO, BTB, bbf und DAV installierten dafür zusätzlich zu den jeweils verbandsspezifischen Arbeitsgremien einen gemeinsamen übergreifenden Arbeitskreis (GAK Meisterkurs). Nachdem das Kurs-Konzept weitgehend ausgereift war, und mit den Eckert-Schulen ein hochprofessioneller Ausbildungspartner gewonnen werden konnte, gelang es auch den Rahmenlehrplan und die Inhalte für die Basisqualifikation (BQ) rasch zu fixieren. Die Lehrgangsinhalte der Hauptqualifikation (HQ), unter Regie der beteiligten Verbände MIRO (Mineralische Rohstoffe), BTB (Transportbeton), bbf (Fertigteile) und DAV (Asphalt) in enger Zusammenarbeit mit Arbeitgebern erstellt, bilden die „zweite Zündstufe“ der Ausbildungsrakete. Diese wiederum erwies sich bei genauer Betrachtung als ziemlich gewichtig – was eine zeitliche Neujustierung nach sich zog.
Vom Facharbeiter zur Führungskraft sechs statt vier Monate Substanz tanken
Gingen die Vorstellungen der beteiligten Fachverbände anfangs von einer zweimonatigen Basisqualifikation und einer viermonatigen Hauptqualifikation aus, stellten die Fachleute des bewährten Bildungsträgers Eckert nach Sichtung des Lernstoffes die Dauer der HQ auf sechs Monate um. Gerüstet mit dem nötigen Know-how begründeten sie diese Entscheidung damit, dass die bundesweit bislang einmalige Aufstiegsfortbildung zum Industriemeister IHK in der Fachrichtung Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik nur dann auch den gewünscht substanziellen Erfolg haben kann, wenn der Stoff der vier Sparten Rohstoffe, Transportbeton, Betonfertigteile und Asphalt auch in ausreichender Tiefe vermittelt werden kann.
Um Arbeitgebern, die ihre Fachleute zum Meisterkurs schicken, und den Meisterschülern selbst eine bessere Kalkulation der Ausfallzeit aus dem operativen Geschäft der Betriebe zu erleichtern, wurde im Gegensatz zu den Ursprungsplanungen nunmehr der verlängerte HQ-Teil zeitlich direkt an den BQ-Teil, der von September bis November läuft, angekoppelt. Das heißt, der Vollzeit-Meister in spe absolviert von September eines Jahres, bis zum Mai des Folgejahres seinen kompletten Kurs.
Das Ganze mag den jeweiligen Arbeitgebern für die Zukunft ihrer meisterlich betreuten Produktion zwar gefallen, weniger begeistert dürften einige dennoch über die verlängerte Freistellungsfrist für die Qualifizierungsmaßnahme ihrer besonders fähigen Mitarbeiter sein. Hier kommt es jeweils individuell darauf an, wie gut die Mannschaften und das Management den Ausfall abfedern können. Wer hochkarätig qualifizierte Mitarbeiter will, wird am Ende aber einen Weg dahin finden müssen.
Wie kommt das Modell in der Praxis an?
Stand März 2019 weist die bei den Eckert-Schulen geführte Liste der Interessenten am neu etablierten Meisterkurs 37 Personen aus. Zehn davon belegen bereits seit September 2018 aktiv den ersten Kurs. Vier potenzielle Meister aus der Premieren-Gruppe kommen aus Unternehmen der Gesteinsindustrie. Zusätzlich weist die Übersichtsliste für die HQ-Phase sechs „Wechsler“ aus, die sich nach ihrer absolvierten BQ ähnlich gelagerter technischer Ausbildungen dank der neu gebotenen Möglichkeit lieber in Richtung Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik orientieren möchten.
Sandy Kinitz, Standortleiterin Regensburg der Eckert-Schulen, zog auf MIRO-Rückfrage folgendes positive Fazit: „Der aktuelle Kurs läuft prima. Eine tolle Voraussetzung ist außerdem, dass sich die zehn Teilnehmer auch untereinander offensichtlich sehr gut verstehen“.
Um dies und Weiteres auch aus Sicht der Meisterschüler zu erfahren, werden wir die Premieren-Teilnehmer in Kürze besuchen und befragen. Dabei interessiert vor allem, wie sie zum Kurs gefunden haben, welche Unterstützung sie in ihren Betrieben erfahren, mit welchen Erwartungen sie die Ausbildung abschließen und wie sie Qualität und Quantität der Ausbildung einschätzen. Einen ausführlichen Bericht dazu gibt es in GP3/2019, eine Kurzfassung als Ergänzung auch hier im Blogbereich. Natürlich werden wir auch die Verleihung der Meisterurkunden als krönenden Abschluss nach erfolgreich bestandener Prüfung im Mai thematisieren, denn was ist schöner, als in strahlende Gesichter zu schauen, wenn sich darin mit Recht die Freude und der Stolz über Erreichtes widerspiegeln.