Heimische mineralische Rohstoffe: Das Nadelöhr im beschleunigten Wohnungsbau?
Ein am 21. September beim dreistündigen Wohnungsgipfel verabschiedetes Eckpunktepapier sieht zur Bekämpfung der Wohnungsnot den Bau von 1,5 Millionen Wohnungen bis 2021 vor, darunter auch 100.000 neue Sozialwohnungen, für die der Bund den Ländern mit über fünf Milliarden Euro ein sachbezogenes Förderpaket zur Verfügung stellt. Familien soll mit dem Baukindergeld von insgesamt 2,7 Milliarden Euro der Erwerb einer Wohnung oder eines Hauses erleichtert werden und für erschwingliche Mietwohnungen wurden Bauherren Steuererleichterungen in Aussicht gestellt.
Selbst an eine Reform der Bauvorschriften wird gedacht, um Baumaßnahmen zu erleichtern, zu beschleunigen und kostengünstiger zu gestalten, was die einfachere Bereitstellung von Bauland einschließt. All diese löblichen Maßnahmen stoßen jedoch dann an ihre Grenzen, wenn im Hochlauf die Baustoffverfügbarkeit mangels Rohstoffnachschub nicht dargestellt werden kann. Schon jetzt werden einschlägige Situationen dieser Art vielfach von den Medien aufgegriffen.
MIRO weist im Kontakt mit den zuständigen Ministerien entsprechend immer wieder und sehr deutlich darauf hin, dass bei der Wohnraumoffensive auch der Beginn der Wertschöpfungskette „Bau“ gründlich bedacht und entsprechend gestaltet werden muss. Nur wenn sichergestellt werden kann, dass die benötigten Bau-Rohstoffe Schotter, Splitt, Sand und Kies zur rechten Zeit in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen, kann tatsächlich auch gebaut werden. Um das zu erreichen, muss die Parole auch für den Anfang der Wertschöpfungskette: „Beschleunigung“ heißen. Das bedeutet: Laufende Genehmigungsverfahren müssen rasch positiv entschieden, Neuanträge für die Gewinnung heimischer Baurohstoffe zügig angegangen und bearbeitet werden.
Ein derart neu auf den Gesamtzusammenhang gerichteter Blick legt auch nahe, dass die Bedeutung der Rohstoffsicherung für künftige Bauaufgaben in der Raumordnung mehr Gewicht und Unterstützung benötigt. Denn ohne die Sicherung der Versorgung mit heimischen mineralischen Roh- und Baustoffen sind die Wohnungsbauziele der Bundesregierung weder kurz- noch mittel- und langfristig umsetzbar.